ZURÜCK ZUM 3. TAG

WEITER ZUM 5. TAG    

 

Samstag, 14. Februar
Verwöhnprogramm am 3. Hochzeitstag

Fotoindex anzeigen
 


 

 

Der Valentinstag war da und somit konnten wir endlich gebührend unser Hochzeitsjubiläum feiern. Für diesen Tag hatten wir im Vorfeld keinerlei Unternehmungen außerhalb des Res-
sorts geplant, im Gegenteil, wir wollten nun mal das volle Verwöhnprogramm der Anlage ausnutzen. Dafür haben wir bereits nach der Ankunft ein komplettes Wellnesspaket für
Olga gebucht, für uns beide das Aromatherapie-Jacuzzi reserviert und für ein Candle-Light-Dinner ein Tisch im italienischen Restaurant des Hotels vorbestellt.

An diesem Tag wurden wir gleich zweimal im ganzen Hotel vorgestellt - einmal direkt in der Früh und einmal am Abend (dazu später mehr). Zu ersterem: Ab dem frühen Morgen wur-
den unsere Namen im hoteleigenen Promokanal eingeblendet, um uns zum Hochzeitstag alles Gute zu wünschen. Man fühlte sich wirklich geehrt!

Wir genossen unser Frühstück, wobei Olga sich diesmal durch alle Käsesorten gefressen hat und auch die Wassermelonen- und Grapefruitmarmelade probierte. Nach dem Essen zogen wir uns erst einmal in unser Zimmer zurück, schließlich wollten wir unseren Ehren-
tag ganz gemütlich angehen.
 

Das Mittagessen ließen wir schon wieder ausfallen, demnach haben wir seit unserer An-

kunft vor drei Tagen noch nicht einmal am AI-Mittagsbuffet teilgenommen! Aber wir waren einfach noch viel zu
satt vom üppigen Frühstück. Stattdessen gingen wir zur Saunalandschaft im Spa-Bereich des Hotels, um noch vor dem gebuchten Wellnessprogramm die übrigen Angebote auszuprobieren. Z.B. das Hamam, eine Art Dampf-

bad, welches auch als "Türkisches Bad" bekannt ist. Eine der Besonderheiten an ihm ist die Gestaltung, denn die Mitte des Raumes wird von einer kreisrunden, marmornen Liegefläche, dem Nabelstein, dominiert. Männer müssen immer ein spezielles Handtuch, ein Pestemal, als Lenden-
schurz tragen. An den Wänden sind zahlreiche Wasch-
becken mit warmem und kaltem Wasser angebracht und man kann sich entweder selber übergießen, wie wir es
auch gemacht haben, oder von einem Tallak, dem Bade-
meister oder Masseur, waschen lassen. Weitere Angebo-
te für die Körperpflege sind das Körperpeeling mit einem Kese, einem rauen Handschuh aus Ziegenhaar oder Wild-
seide, und das Rasieren - wobei Frauen sich angeblich
auch am ganzen Körper epilieren oder ihre Haare färben, was wir selber nicht erlebt haben.

Um 13 Uhr wurde Olga in die pflegenden Hände des geschulten Personals über-
geben. Erst konnte sie sich im Hamam auf einer Liege peelen und mit Schaum massieren lassen. Nach dem Besuch des warmen Dampfbades folgte eine Phase der Erholung und Entspannung in einem etwas kühleren Raum auf einer Liege und mit einem gefüllten Wasserglas. Sie schaffte es nicht mal auszutrinken, als ihr Gesicht schon mit einer Schokoladenmaske "verschönert" wurde. Nach weiteren
10 Minuten holte sie eine Masseuse ab, welche ihren Körper liebevoll und kräftig mit Öl massierte. Entspannt, durchgeknetet und (gefühlt) schöner denn je ver-
schwand sie dann mit Carsten in einen abgeschlossenen Raum. Dort genossen

wir 1 Stunde lang gemeinsam warmes, sprudelndes Wasser im großen Jacuzzi. Es war schön, endlich mal eine richtig geräumige Badewanne zu haben, in der wir zwei Großen zusammen ausreichend Platz hatten. Wir taten das, was man an seinem Hochzeitstag ganz in Ruhe nun mal so tut - nicht das was ihr denkt! - wir schmusten, unterhielten uns und ließen die mittlerweile 7,5 Jahre Gemeinsamkeit und auf den Tag genau 3 Jahre Ehe Revue passieren.

Völlig entspannt und mit inzwischen knurrendem Magen gingen wir zum Indoor-Pool des Hotels, da es dort in
der Zeit zwischen Mittag und Abendessen Spaghetti, Pommes und Hamburger zum selber Belegen gibt - in der Winterzeit nur drinnen, im Sommer natürlich auch an den Außenpools. So gestärkt zogen es uns nach einem kurzen Umziehaufenthalt im Zimmer in den gemütlichen Kuschelsofabereich der Joia-Bar, um die Ereignisse der letzten Tage aufzuschreiben, einige Emails zu tippen und um die Zeit bis zum georderten Abendessen zu über-
brücken.

Vor diesem schälten wir uns aus den gemütlichen Klamotten und schlüpften in die zum Anlass des Tages pas-
sende Kleidung. Der Eingang zu dem Restaurant wurde mit einer tollen Luftballongirlande geschmückt und alle Frauen bekamen an diesem Tag eine rote Nelke geschenkt. Bei der Blume musste Olga unwillkürlich in sich hineingrinsen, denn für sie ist die rote Nelke immer ein Symbol der Oktoberrevolution gewesen. Wir schlenderten zum italienischen Restaurant, um an diesem, für uns besonderen, Tag eben à la carte zu essen, aber nicht ohne vorher die tolle Valentinstagsdekorationen und -kreationen des allgemeinen Speisesaals bzw. Buffets zu begut-
achten - einfach nur Wow!

 
Aber auch unser Tisch im kleinen Restaurantsaal war sehr hübsch de-
koriert und man hat sogar tatsächlich bedacht, dass wir heute Hoch-
zeitstag haben, denn nur auf unserer Tischdecke prangte ein rotes
Herz aus Blumenblättern. Verglichen zum Italiener in Deutschland gab es einen etwas anderen Ablauf, so mussten wir z.B. keine Vorspeise aussuchen, denn wir bekamen automatisch Carpaccio, Tomate-Moza-
rella und einen Salatteller auf den Tisch. Wasser, Cola und Wein
wurden augenblicklich nachgeschenkt und benutztes Geschirr im Nu abgedeckt - die Kellner konnten ihr Alltagsgeschäft im All-Inclusive-Umfeld einfach nicht verbergen. Es schmeckte alles wunderbar. Nach Tiramisu zum Nachtisch verließen wir den à la carte-Bereich, aller-


 


 

dings nicht ohne uns vorher noch mit einem einsamen Bediensteten an der Bar zu unter-
halten. So konnten wir auch einen Blick in die viersprachige Speisekarte (Türkisch, Eng-
lisch, Deutsch und Russisch) des China-Restaurants werfen und Olgas Heiterkeit steigerte sich mit jedem Gericht, denn die russischen Übersetzungen waren einfach unglaublich.
Z.B. stand am Ende der Beschreibung der Hühnersuppe "tak lutschsche", was " so ist es besser" heißt. Da hat der Übersetzer bestimmt zwei Vorschläge gemacht und eine davon

mit diesen Worten eben als besseren Vorschlag gekennzeichnet. Die Frühlingsrolle wurde als "Chinesischer Kuchen" übersetzt und "Caigrollen nach Chenescherart", so die Original-
beschreibung in Deutsch, wurde in Russisch als "manto po kitajski" angepriesen, was
soviel wie "Manteau auf Chinesisch", also "Mantel / Robe
auf Chinesisch", bedeutet - na dann guten Appetit!

In den Fahrstühlen hing immer ein Ausdruck des aktuellen Tages- und Animationsprogramms. Heute sollte logi-
scherweise das beste Pärchen im Hotel gefunden werden. Wir sind keine großen Freunde der organisierten AI-Unterhaltung, aber wir landeten trotzdem in dem großen Saal - wenigstens einmal gesehen haben sollte man so etwas, oder? Die Animateure kreisten bereits wie die hungrigen Geier um das Publikum und suchten drei Opfer-
pärchen für die Bühne. Olga saß lange Zeit mit einem wirklich grimmigen Gesichtsausdruck da, um eben nicht persönlich auf die Bühne eingeladen zu werden, aber Carstens gute Laune machte ihr am Ende doch einen
Strich durch die Rechnung. Durch die Überredungskünste des Entertainers und das fordernde Klatschen des Publikums saßen wir dann doch im Scheinwerferlicht und warteten auf die Gemeinheiten der Animateure. Außer uns fanden sich noch ein türkisch und ein russisch aussehendes Pärchen ein, am Ende stellte sich aber heraus, dass eigentlich alle aus Deutschland angereist waren. So hat man die Länderteams nach ungefähren Vorgaben gekennzeichnet: das türkischstämmige Pärchen aus Paderborn sollte für die Türkei spielen, die Russen aus Berlin vertraten Deutschland und wir sollten die Ehre der Ukraine verteidigen. Auf in die Schlacht!

Spiel Nr. 1: das von Kindergeburtstagen her allseits bekannte Mumienwickeln mit Toilettenpapier ... eine "Jury" entschied die Platzierungen und das Ergebnis wurde vorerst nicht genannt.

Spiel Nr. 2: Die Männer wurden mit verbundenen Augen von allen drei Frauen auf die Wange geküsst und muss-
ten die eigene herausfinden ... Carsten erkannte seine als einziger, die anderen entschieden sich jeweils für die Animateure, die statt der zwei unbekannten Frauen natürlich den Kusspart übernahmen.

Spiel Nr. 3: Beim Pfanne- und Schöpfkellenklopfspiel musste der Mann durch begattungsähnliche Bewegungen
im Stehen seine am Gürtel befestigte Schöpfkelle gegen die vorgehaltene Pfanne der Frau schlagen ... wie lang doch eine Minute sein kann! Und wie ungewohnt eine solche rhythmische Bewegung doch ist! Wir schlugen uns gut ins Mittelfeld der drei Starter.

Spiel Nr. 4: Auf Zeit musste der Mann drei Positionen einnehmen, in denen er durch die Wucht der heranrennen-
den Frau insgesamt 6 Luftballon zum Platzen bringen sollte: 2 im Stehen Bauch an Bauch, 2 im Stehen Rücken an Rücken und 2 im Sitzen Schoß in Schoß ... was sollen wir sagen, unsere Leibesfülle und Olgas flachen Schuhe brachten uns einen deutlichen Zeitsieg - den anderen musste sogar mit den Fingern(ägeln) des Modera-
tors nachgeholfen werden. Schiebung!

Am Ende landete das ukrainische Team unangefochten auf Platz 1 - unser zweites Im-Rampenlicht-Stehen des Tages. Die ehrlich verdiente Flasche anatolischen Sekts tranken wir zusammen mit unseren Mitstreitern. Mit
dem türkischen Pärchen aus NRW saßen wir noch weit nach Mitternacht in der Lobby und quatschten über Gott und die Welt, Kinder, Türkei, Deutschland, Arbeit und vieles mehr. Sie reisten aber ein paar Stunden später schon ab, daher sind wir uns danach leider nicht mehr begegnet.

 

    ZURÜCK ZUM 3. TAG

WEITER ZUM 5. TAG