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Samstag - Geld ausgeben, Geld ausgeben, Geld ausgeben

     

Den heutigen Tagesablauf hatten wir schon am Anfang der Reise "geplant": wir tauschten vor unserem Abflug 1000$ um, teilten pro Tag ca. 150$ ein und wollten zwischendurch die Kreditkarte so wenig wie möglich nutzen. Alles was dann während der Urlaubswoche eingespart werden und somit an diesem Samstag zusammenkommen würde, hätte Olga für eine Einkaufstour durch Las Vegas größtes Outlet-Store zur Verfügung - am Ende waren es etwas mehr als 400$ !
   
Der Tag begann aber mit einem Anruf von Karen - unserer Bekannten aus New York. Natürlich war die Hochzeit und die Las Vegas-Reise Anlaß Nr. 1, aber sie wollte sich auch erkundigen, ob ihr Geschenk bereits angekommen sei. Leider hatten wir nichts von unserem Hotel oder irgend jemand anderem erhalten und starteten so die Suche an der Rezeption. Zum Glück hatte unser Gesprächspartner die Lieferung persönlich angenommen und die Suche gestaltete sich somit etwas einfacher - das Geschenk befand sich also irgendwo im Hotel. Man wollte sich

Olga in den Fängen eines Drachen

darum kümmern ...
  
Wir bewegten uns währenddessen ohne Umschweife ins Paradies einer jeden Frau, denn das Las Vegas-Outlet ist riesig und hat bestimmt 10.000 Geschäfte ... wenn nicht sogar mehr ;o) kurz: eine Qual für die begleitenden Männer, denn ca. jeder 4. Laden war ein Schuhgeschäft. Die ersten betrat man noch gemeinsam, doch nach 30 Minuten nahm Carsten den männerfreundlichen Service (= Sitzbänke in der jeweiligen Passagenmitte) in Anspruch und schlief teilweise sogar kurz ein während Olga in ihrem x-ten Schuhgeschäft verschwand - irgendwie machte ihm eine beginnende Erkältung zu schaffen.

So, damit wären dann 4 Stunden zusammengefaßt - die wohl kürzeste Tagesberichterstattung - und gegen frühen Abend waren fast 350$ ausgegeben (u.a. zur Erinnerung ein hübsch kitschiger LV-Bilderrahmen für eines unserer

Das Telefonbuch von Vegas

Hochzeitsfotos), die Mägen mit Mall-typischem Fast-Food gefüllt und eine einkaufsliebende Olga fast befriedigt ... warum fast ? Weil sie es sich nicht nehmen lassen wollte doch noch einen Blick bei Macys (eine weitere Mall, etwas außerhalb der Touristenzonen gelegen) zu riskieren. Rein "bildungstechnisch" keine schlechte Entscheidung, denn hier haben wir - so glauben wir - mal einen "echten" Querschnitt durch die Bevölkerung von Las Vegas gehabt, denn die Schwarzenquote stieg rapide im Gegensatz zum Touristentrubel auf dem Strip.

Zurück im Hotel dann die Überraschung ... man hat das Päckchen aus New York doch noch gefunden, aber leider bekamen wir es ausgerechnet einen Tag zu spät in die Hand: darin befand sich eine 100$-Geschenk-Kreditkarte von American Express, die wir zum heutigen Bummeln so gut hätten gebrauchen können. Mit den Einschränkungen der Karte (nur in den USA benutzbar, keine Barauszahlung möglich) müssen wir nun allerdings bis zu unserem nächsten USA-Urlaub warten, was aber eventuell schon Ende des Jahres sein könnte, da wir am Telefon mit Karen darüber gesprochen haben ' Weihnachten & Silvester in New York City !

Am Abend hatten wir die Wahl zwischen schick Ausgehen (in manchen Etablissements war "dress-code" vorgeschrieben) oder etwas für unseren Bilderfundus tun. Unsere Wahl fiel auf Zweiteres, da wir bislang wenig Fotos mit Nachtaufnahmen direkt vom Strip hatten (Stativ, Fernauslöser und Analogkamera mit Spezialfilm waren ja im Gepäck) und somit auch dem "dress-code" entfliehen konnten, denn wir packten uns im Gegensatz zu den Vergnügungssüchtigen warm ein. Beides war in Las Vegas wohl nicht miteinander vereinbar, denn Garderoben hatten die wenigsten Hotels / Casinos (deshalb liefen die Clubgänger z.T. auch frierend über den Strip), mit dem Stativ kamen wir auch nicht überall rein und da Montag "President's-Day" (= Feiertag) war, füllten sich Las Vegas, die Casinos und die Clubs, so voll wie wir es bislang noch nicht gesehen hatten.

Der Strip ist immer "busy"

Lichtinstallationen am Strip

Eifelturm des Paris Las Vegas Kreuzung vor dem MGM Grand Hotelcasino Excalibur

Kurz zur Erklärung: die Amerikaner haben erstens in unseren Augen ein etwas gespaltenes Verhältnis zum Kleingeld und zweitens spielen sie sehr gerne. Also verknüpfen sie das Sammeln der lästigen Münzen mit einem monatlichen, halb- oder jährlichen Besuch in den Casinos (besonders bekannt hierfür Las Vegas im Westen und Atlantic City im Osten der USA), was natürlich vornehmlich am Wochenende der Fall ist - an einem langen Wochenende wie dem oben beschriebenen zieht es da natürlich besonders viele Spieler und Partyhungrige nach Las Vegas,

Ein Casino von innen

dem Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Der Leitspruch der Stadt lautet nicht umsonst "What happens in Las Vegas, stays in Las Vegas" - hier kann also jeder seinem Laster (Spielen, Wetten, Sex, Trinken, Rauchen, Ausflippen) verfallen, ohne daß es woanders jemand erfährt.

TI - Treasure Island

Erster Anlaufpunkt unserer Fotosafari durch die Glitzerstadt "Sin City" sollte die 20 Minuten lange Show vor dem Treasure Island sein, aber aufgrund der Kälte und des relativ starken Windes ließ man es nicht zu, daß die spärlich bekleideten Sirenen den Kampf mit den Piraten - oder umgekehrt - inszeniert mit viel Pyrotechnik, Akrobatik, Action und Erotik aufnahmen. Die Show "The Sirens of TI" löste nach dem Umbau des Treasure Island vor ein paar Jahren die bekannte Seeschlacht zwischen dem Piratenschiff "Hispaniola" und der britischen Fregatte "HMS Britannia" ab, doch auch bei dem jetzigen Action-Sex-Musical auf dem Wasser endet ein Schiff am "Grund"

des künstlichen Sees, um dann nach einigen Minuten, wenn die Zuschauermassen sich auflösen, wieder aufzutauchen als wäre nichts passiert.

Die ersten Fotos konnten wir dann erst am Anlaufpunkt Nr. 2 schießen: vom Vulkan am Mirage. Die ganze Nacht folgen auf 10 Minuten Urwaldgeräusche und leichtem Grummeln 5 Minuten Vulkanausbruch - eine faszinierende Pyrotechnik-, Wasser- und Lichtshow. Wie es in Amerika so üblich ist, kamen wir schnell mit einem anderen wartenden Pärchen aus Rhode Island ins Gespräch und sie bestätigen uns, daß sich das Gesicht von Las Vegas ständig verändert. Sie fahren seit ihrer Hochzeit alle 10 Jahre in die Wüstenstadt und jedes Mal gibt es etwas neues zu sehen - dies war bereits ihr 3. Besuch.

Vulkanausbruch vor dem Mirage

Vulkanausbruch vor dem Mirage Vulkanausbruch vor dem Mirage Vulkanausbruch vor dem Mirage

Vom nördlichen Strip ging es dann per Pedes weiter Richtung Süden - Stativ und Kamera ständig auf- und wieder abbauend - bis wir wieder einmal die Wasserspiele im großen See vor dem Bellagio erreicht hatten. Diesmal spielten die Wassermassen erst zu einem klassischen Stück (wahrscheinlich Mozart) und eine Viertelstunde später zum herzzerreißenden Titanic-Lied von Celine Dion.

Warten auf die Springbrunnen-Show

Springbrunnen-Show am Bellagio Springbrunnen-Show am Bellagio Springbrunnen-Show am Bellagio

Von dort liefen wir zurück zum im Venetian geparkten Auto, um im südlich gelegenen MGM-Grand erneut vom kostenlosen Self-Parking (fast in jedem Hotel-Casino wird dies angeboten, damit der Gast sein Geld zum Spielen übrig hat und nicht schon von teuren Parkgebühren vergrault wird) Gebrauch zu machen, denn so würde der späte Rückweg bestimmt erträglicher sein, als wenn wir den gesamten Strip an einem Stück wieder hätten zurückgehen müssen.

   
Nachdem wir endlich den Casino-Irrgarten des MGM bewältigt hatten, trafen wir im gegenüberliegenden Hotelkomplex des New York-New York erstmalig auf die ellenlangen Schlangen vor den Clubs - genau wie man es aus dem Fernsehen kennt. So standen vor der "Coyote Ugly"-Bar ein grimmig dreinblickender Türsteher und zig genervte, um Einlaß bettelnde Partygäste. Direkt neben dem New York-New York befindet sich das Excalibur (eine riesige und megakitschige Schloßanlage mit blau-rot-goldenen Türmen, bei der sich Merlin - stand in lila Zauberergewand zentral über dem Eingangstor - und König Arthur bestimmt im Grabe umgedreht hätten) und dahinter unser Ziel für diesen Abend: das Luxor.
   

Die bunten Firste des Excalibur

Eingangsbereich des Luxor-Hotelcasinos

   
Da wir die Sphinx und die schwarze, gläserne Pyramide des Themenhotels außerordentlich beeindruckend fanden, wollten wir uns auch zu später Stunde (es war bereits nach 23 Uhr) den Blick ins Innere nicht entgehen lassen - es hat sich gelohnt. Wie eine Käseglocke spannen sich die vier Dreiecke über die riesige Innenanlage, u.a. mit einem IMAX-3D-Kino und dem originalgroßen Nachbau des Königsgrabes von Tutanchamun. Die Hotelzimmer reihen sich in ca. 10 Stockwerken stufenförmig an der Innenseite der immerhin viertgrößten Pyramide der Welt und ab und zu sah man Köpfe von oben auf das Treiben im "Innenhof" des Luxors herunterblicken. Durch einen überdachten Gang gelangten wir eigentlich ungewollt - aber dem Labyrinth-Prinzip der Casinos entsprechend - in die Hallen des Mandalay-Bay, wo wir nicht nur den Club "Red Square" mit der im Reiseführer versprochenen übergroßen, kopflosen Lenin-Statue

gefunden haben, sondern auch gleich die Pläne für den morgigen Tag festmachten - die Aquariumanlage des Shark-Reefs sollte es sein.
  
Den Rückweg des Strip-Spaziergangs gestalteten wir etwas schuhschonender, indem wir vom Mandalay Bay bis zum Excalibur eine kostenfreie Monorail-Bahn nahmen und dann den Weg direkt zum Auto bzw. anschließend ins Hotelbett suchten ... eine Woche Las Vegas sollte nun so langsam zu Ende gehen.

      

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