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Sonntag - Wer in Las Vegas nicht mindestens einmal gespielt hat, war nie in Vegas !

     

Erneut versüßte uns ein Anruf von Karen den Tagesanfang (sie wollte sich noch einmal erkundigen ob das Geschenk aufgefunden worden ist), doch gleichzeitig standen die nicht so erfreulichen Tätigkeiten für die Zeit bis 11 Uhr im Raum: die Koffer mußten gepackt werden, die Reste unserer Kühlschrankfüllung wurden vernichtet (nicht ein oder zwei Scheiben Belag ... nein, es mußten teilweise bis zu 4 Scheiben sein, damit wir die Großfamilienpackungen Wurst und Käse überhaupt bewältigen konnten - nur die Marmelade in handlichem Squeezer, ein Coffee Flavor Vanille, eine Flasche Pancake-Sirup und ein Glas Erdnußbutter traten eine Reise nach Deutschland an), die Fotos der Hotelanlage geschossen und letztendlich ausgecheckt ... somit befand sich unser gesamter derzeitiger "Besitz" bis zum Abflug am Nachmittag in unserem Auto.

Das Best Western Mardi Gras

Das Best Western Mardi Gras Das Best Western Mardi Gras

Den Weg zum Mandalay Bay erweiterten wir für Fotoaufnahmen mit einer Vorbeifahrt am Hard Rock-Hotel und am Las Vegas eigenen Hofbräuhaus, wo bereits zu früher Mittagsstunde bis auf die Straße hinaus laute Schunkelmusik a la Oktoberfest zu hören war - grauenhaft, welches Bild manche Ausländer von typisch deutscher Tradition vermittelt bekommen ...

Shark Reef im Mandala Bay

Unsere letzten 70$ cash wollten noch ausgegeben werden und nach dem Eintritt von 15,95$ pro Person für das Shark-Reef-Aquarium mit einem gläsernen Tunnel im Haifischriff blieben uns also noch ca. 40$ zum Zocken im Casino des Mandalay Bay. Noch kurz die Regeln des "Einarmigen Banditen" erklärt, ließ Olga auch gleich mal die Sau raus ... wie wir ungeübten Spieler nun einmal so sind, wollten wir einen Gewinn von 25$ gleich ausgezahlt bekommen, doch dann hätten wir ja doch wieder Dollars mit nach Hause nehmen müssen. Somit blieben wir also in der Zockerhöhle bis auch der letzte Quarter im Schlitz der Glücksspielautomaten versenkt worden war - am 19 Februar um 13:32 Uhr Ortszeit hatte die liebe Seele endlich Ruhe und wir waren waschechte Las Vegas-Besucher geworden.

Olga verspielt unser Geld

Olga verspielt unser Geld Olga verspielt unser Geld

Die letzten Dinge mußten noch erledigt werden (z.B. das Auto abgeben), bevor wir dann im einzigen Terminal des Flughafens von Las Vegas standen und regelrecht enttäuscht wurden: diese Flughalle erinnerte eher an den Kleinflughafen Dresden statt an ein Flugdrehkreuz mit fast minütlichen Starts und Landungen. Die Beschilderung war unzulänglich, aufgrund von Fehlinformationen und defekten Bildschirmen saßen Flugreisende unserer Maschine in der falschen Abflughalle, eine große Tafel, wie man erwarten würde, mit allen Flugdaten gab es nicht und die Warteplätze vor der Gangway hätten auch im Terminal des

Olga mit kopflosem Lenin Ein "kleines" Weinlager

Busbahnhofes von Castrop-Rauxel stehen können ...

Die endlosen Warteminuten nutzten wir unterschiedlich: Carsten gab der Müdigkeit nach und schlief sogar ab und zu mal ein und Olga arbeitete die letzten Tage in unserem handgeschriebenen Tagebuch auf. So richtig witzig wurde es dann noch einmal, als viele Wartende auf den Eingang der Gangway einstürmten, in dem Moment wo sich die Eincheck-Crew und Flugbegleiter so langsam auf den Einlaß der Passagiere vorbereiteten - man merkte, daß dies wohl fast alles Deutsche auf dem Weg nach Hause waren   ;o)
Jedenfalls erntete eine etwas ältere Dame des Flugpersonals hämischen und kräftigen Applaus der Sitzenden, als sie durch einen Lautsprecher in Deutsch folgendes verkündete: "Erst wenn sich alle wieder hingesetzt haben, wird man mit dem Eincheck-Vorgang beginnen - vorher nicht, denn so können wir nicht arbeiten." ... einfach göttlich !!!

Zum Flug gibt es nicht viel zu sagen, denn erstaunlicherweise konnten wir beide sehr gut schlafen und nur das Essen, das Gucken des Films "Charlie & die Schokoladenfabrik", das Lesen diverser Zeitschriften (diesmal sogar auch Männermagazine wie "Matador") und Carstens Korrekturlesen der Tagebucheintragungen hielten uns davon ab. Dieser Halbschlaf führte aber wahrscheinlich zur ersten richtigen Prüfung unseres neuen Ehestandes, denn nach der Landung unterlief Carsten ein folgenschwerer Fehler: er ließ das von Olga jeden Tag so akribisch handgeschriebene Tagebuch in Form eines Din-A5-Abreißblocks in der Zeitschriftenablage vor seinem Sitz stecken ! Zwar schafften wir in Hektik und froher Erwartung durch den Besuch von Alex am Frankfurter Flughafen nichts auf oder unter den Sitzen und in der Gepäckablage zu vergessen, aber an den Block hatte keiner mehr von uns gedacht - erst beim Auspacken zuhause fiel es auf. Leider blieben alle Anrufe bei der Lost&Found-Stelle von Lufthansa und Condor erfolglos, was auch die große Zeitverzögerung beim Schreiben dieses Berichtes erklärt, denn jetzt mußten wir alles aus Gedächtnis und Fotos zusammenstellen.

Begrüßungsgeschenke von Alex

Unser Dank  ;o)

Las Vegas hatten wir nun hinter uns, aber ein weiterer Höhepunkt unseres Urlaubes bzw. der Hochzeitsreise sollte folgen, denn schon vorher hatte Alex aus Frankfurt versprochen uns bei unserer Zwischenlandung mit 3 Stunden Aufenthalt als erste unserer Freunde vis-a-vis zur Hochzeit zu gratulieren. So erwartete uns eine winkende, mit Herzchenballons und einem selbstgebastelten "Just married"-Plakat bewaffnete Alex direkt nach unserem Verlassen der Sicherheits- bzw. Zollzone. Sie hatte einfach an alles gedacht, sogar der Sekt und Cola light zum Anstoßen zauberte sie aus ihrem Rucksack. Im Starbucks des Flughafens überschütteten wir sie als erstes mit unseren Erzählungen, zeigten Hochzeitsbilder und schossen Fotos - sogar andere Gäste bekamen dies mit, lasen das Plakat und gratulierten uns ... sie dachten allerdings wir würden jetzt in die Flitterwochen abfliegen.

Eine kleine Anekdote noch: als wir nach dem Aussteigen aus der Maschine auf einem diesen megalangen Fließbändern Richtung Gepäckausgabe standen, drängte von hinten ein Mann mit harschen und lauten Worten "MAN STEHT HIER RECHTS !" ... wir blickten uns nur an und es war uns klar, daß wir wieder in Deutschland sind. Ade du schöne Freundlichkeit und Höflichkeit. Er hatte ja recht mit seiner Aussage, aber ein freundliches "Darf ich mal bitte" hätte es doch auch getan, oder ?

Der Abschied von Alex fiel uns mal wieder wie bei jedem Mal unserer Zusammentreffen schwer, aber mit Luftballons und Handgepäck ausgerüstet liefen wir zu dem Terminal, wo der Flieger nach Dresden stand. Die Sicherheitskontrolle machte keine Probleme und auch diverse Sichtkontrolleure hatten nichts gegen die schönen Herzchenballons einzuwenden, doch die Flugbegleiterin wollte uns mit den 4 Ballons einfach nicht ins Flugzeug lassen. Die Gefahr, daß sich die anderen Passagiere beim Platzen durch den veränderten Druck in der Kabine zu sehr in Panik geraten würden, gab ihrer Meinung nach den Ausschlag für diese Entscheidung - Giftgas hätten wir als Begründung wohl eher gelten lassen. Jedenfalls brauchte Carsten ca. 5 Minuten, um zu entscheiden wohin mit den Ballons, denn einen lauten Knall wollte er in der Sicherheitszone vermeiden, jemand anderes konnte er sie auch nicht in die Hand drücken (wollten ja auch alle abfliegen) und die Putzfrau hätte seine Frage nach Entsorgung bestimmt nicht verstanden. So blieb ihm nichts anderes übrig als zum Erstaunen der Umstehenden die Ballons hinter einen Mülleimer zu legen - durch die Einfüllöffnung hätten sie ebenfalls nicht gepaßt - und schnell davonzulaufen, da der Flieger bald starten würde. Eine anonyme Bombendrohung zu der Zeit hätte seiner Freiheit bestimmt sehr geschadet :o)

Die Landung in Dresden bescherte uns Gewißheit, daß der Schnee immer noch nicht gewichen ist und auch die Temperaturen für ein T-Shirt wie in Las Vegas nicht angemessen waren. In der Casa OLCA angekommen versuchten wir zunächst die Räumlichkeiten auf eine bewohnbare Temperatur zu bringen, die Koffer auszupacken und letztendlich glücklich, gesund, zufrieden und verheiratet auf dem Sofa zu landen - inklusive deutschem TV mit Titten ohne Sternchen, schwarzem Balken oder Auspixelung zur Eingewöhnung.

Damit wären wir am Ende unserer Berichterstattung und möchten uns mit einer getrennten Zusammenfassung verabschieden, sowie mit einem persönlichen Abschlußwort für das Interesse bedanken und für den doch 16-Seiten-stark gewordene Reisebericht entschuldigen ... wir hoffen, daß wir den Beginn unseres neuen Lebensweges nicht allzu langweilig rübergebracht haben.

     

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