zurück zur Einleitung  ZURÜCK ZUM 4. TAG

WEITER ZUM 6. TAG  weiter zum 2. Tag  

       

Donnerstag - wieder lockt uns die Natur, diesmal ins Tal des Todes

     
Wie die Idee unter der Dusche, mal anzufragen, ob Heiraten an Valentinstag nicht doch möglich sei, hatten wir auch diesen Morgen eine Idee unsere bisherige Planung umzuwerfen. Da wir in den Genuß kommen wollten eine weitere Großstadt der Westküste kennenzulernen, stand eine Fahrt nach Los Angeles (ca. 4 bis 5 Stunden) oder nach San Francisco (ca. 8 Stunden) für den Freitag zur Auswahl - vielleicht auch ein kleiner Versuch dem kühler werdenden Wetter in Las Vegas (15 Grad Celsius) zu entfliehen. Aufgrund der Entfernung entschieden wir uns für Los Angeles und mußten nun unserer völligen Ahnungslosigkeit entgegenwirken - bei "Barnes & Nobles" wurde Quer durch die Wüste
kurzerhand ein Los Angeles-Travel Guide mit Straßenkarte besorgt und vorab auf der heute geplanten Fahrt ins Death Valley studiert.
  

Ein ADAC-Straßenführer ("USA Südwesten Rundreise") beschreibt dieses Tal so:
>> Schon kurz hinter Las Vegas - auf dem US 95 nördlich Richtung Beatty und Tonopah - wird nach der glitzernden Nacht deutlich, dass Vegas ebenfalls nur ein großes Wüstennest ist, wenn auch mit Neongeschmack. Bereits am Stadtrand wird es wieder staubig, steinig und alles in allem nur mäßig spannend <<

  
Gut, das "mäßig spannend" können wir nicht ganz nachvollziehen, denn für einen Deutschen ist diese Weite und Wüste mehr als imposant - wahrscheinlich hat der Schreiber dieser Zeilen schon ein paar Tage zu viel in dieser Gegend verbracht. So fuhren wir denn auf einer, der aus dem Fernsehen oder Bildbänden bekannten, nie enden wollenden Straßen immer schnurgeradeaus und links und rechts rauschte die Wüste an einem vorbei. Wir stellten den Tempomat auf vorschriftsmäßige 75 mph (ca. 120 km/h), lauschten dem einzigen empfangbaren Sender und verstanden endlich wann und zu welcher Gelegenheit Country-Musik so richtig Spaß macht.

... PSSST, für die Männer unter uns: die 210 PS-starke Kiste regelte allerdings schon bei 180 km/h ab - ein paar Geschwindigkeitstests wollte sich Carsten bei absolut freier und gerader Strecke doch nicht nehmen lassen ...

In unserer Straßenkarte war auf dem ersten Abschnitt der Fahrt ein kleiner

Straßen bis zum Horizont

Abstecher (ca. 60 km) als "landschaftlich reizvolle Strecke" ausgewiesen, was wir ganz und gar unterstreichen möchten. Von der wüsten Einöde bogen wir in eine Berglandschaft mit Mount Charleston als höchstem Punkt (3970 m) ein und fanden bei der Paßüberquerung in ca. 1300 m sogar Eisflächen ... mitten in der Mojave-Wüste ! Ein Schild, welches die Gegend als "Skigebiet von Lee Canyon" auswies, ließ uns wieder ein bißchen schmunzeln, hatten wir doch immer ein anderes Bild von einer Wüste gehabt.

Auf der Fahrt zum Death Valley

Olga mit Eis Strahlend blauer Himmel und trotzdem kalt Achtung: wir sind immer noch in der Wüste !

Jedenfalls log die Karte nicht, denn aus dieser Höhe hatte man eine wunderbare Aussicht über die gesamte Gegend und konnte sogar einen ersten Blick über das berühmt berüchtigte Atomversuchsgelände in der Wüste von Nevada werfen - Area 51 ... na, dämmert's ?

Autobahn durch die Wüste

   
Nach einer Stunde Rundweg fuhren wir auch wieder zurück auf die US 95 Richtung Death Valley und besagtes Militärsperrgebiet gepaart mit bereits beschriebener Wüstenlandschaft waren unser Begleiter für die nächsten 150 km ... nur unterbrochen durch Nevada Joe's pinkfarbene (!) Tankstelle mit dem Schild "Alien Territory - last service before Area 51" - das ließen wir uns nicht zweimal sagen und füllten unsere Benzinschleuder für nur 35 Dollar randvoll. Dem autofahrenden Deutschen wird es nun Tränen in die Augen schießen, denn für das Geld bekamen wir 14 Gallonen Sprit = 53 Liter, macht 2,50$ pro Gallone, was einem Literpeis von ca. 0,60 Euro entspricht - ein (Alp-)Traum !!!

>> Seinem abschreckenden Namen zum Trotz: Das "Tal des Todes" ist das reizvollste Wüstengebiet Kaliforniens <<

Stimmt, wir hatten kurz nach dem Verlassen der durchweg nur einspurigen (!) US 95 mal wieder die Staatsgrenze passiert und fuhren nun in das 200 km lange und 30 km breite Death Valley, wobei wir am Nordrand des Nationalparks einen herrlichen Blick über fast das gesamte Tal hatten, in dessen Mitte, 86 m unter dem Meeresspiegel, ein riesiger Salzsee ("Badwater") ruht.

Das Death Valley

IST DAS EIN KLOHÄUSCHEN ?!?! The End ?

>> Es überrascht durch seine Vielfalt von Landschaftsformen: Von stumpfgrüner Vegetation überzogene Seitencanyons, mit bizarren, spitzen Steinformationen, bedeckte Flächen, Salzwüsten und Bergen. <<

Über Schotterpisten, die eigentlich 4-Radantrieb verlangten, Serpentinen und einer Buckelpiste-für-Skifahrer-anmutenden Straße fuhren wir Richtung Süden durch fast das ganze Tal und in direkter Nähe des "Sees" wollten wir es uns nicht nehmen lassen einen längeren Spaziergang bis zur weißen Salzbrühe zu machen - dafür mußten wir aber erst einmal durch fast 200 m Geröll und nochmals ca. 200 m Salzfläche gehen ... die Schuhe sahen mehr als dreckig aus, aber dieses ungewohnte Laufen hat sich wirklich gelohnt und man nahm das anschließende Putzen gerne in Kauf. Man fühlte sich fast wie auf einer Mondlandschaft ausgesetzt.

Der Salzsee aus der Nähe

Ein Königreich für ein Ei

Blumen im Salzsee Blick zurück zum Auto Kneipp-Kur ?

Amerika-like fuhren wir mit dem Auto noch die Eckpunkte Visitor-Center, eine ehemalige Borax-Fabrik, sowie ein
30 m-Felsen
(Pinkelpause mit Klettereinlage) ab und bestaunten aus dem Auto heraus eine große, von Palmen umringte Hotelanlage - das einzige saftige Grün was wir bei dieser Fahrt zu sehen bekamen - bevor der Hunger uns wieder Richtung Las Vegas trieb. Diesmal sollte es das all-you-can-eat-Buffet des Hotels Tropicana sein und wieder wurden wir preis-, auswahl-, mengen- und geschmacks-mäßig nicht enttäuscht. Beim Betreten des Hotels erklärte Carsten Olga noch kurz die Bedienung eines "Einarmigen Banditen" und fütterte den Spielautomaten zu einer Demonstration mit einem 1$-Schein ... seine holde Glücksfee und Ehefrau hat damit die Reisekasse um 20$ aufbessern können ;o) zur Belohnung gab es einen gemütlichen Ausklang im Whirl-Pool.

Borax-Transport
     

  zurück zur Einleitung  ZURÜCK ZUM 4. TAG

WEITER ZUM 6. TAG  weiter zum 2. Tag