Hallo Weltfamilie !

Naja, so richtig gefeiert haben wir nicht (ich bin was das angeht eher untypisch und mag es lieber in trauter Zwei- bzw. Viersamkeit) und da die Kinder das Wochenende beim Papa verbringen, hatten wir ja bekanntlich die Wahl zwischen Ausflug gen Westen oder ab in die Saunalandschaft. Normalerweise interessieren wir uns nicht so fürs Wetter, aber die letzte Woche haben wir äußerst aufmerksam die Prognosen für Weimar und Worbis via wetteronline.de verfolgt ... und am Ende sogar die Entscheidung nicht bereut !

Wir sind sehr früh aufgestanden (gegen 6 Uhr), haben zunächst aufs Frühstück verzichtet und hüpften auf die Autobahn gen Leipzig. Nur so am Rande: auf der Gegenfahrbahn gab es einen LKW-Unfall, der zunächst zu einer Vollsperrung und dann zu einem Stau bis in die Nachmittagsstunden geführt hat ... auf unserer Fahrbahnseite wäre das schon das Ende des Ausflugs geworden ! Aber wir hatten Glück und freie Fahrt bis Worbis in Thüringen (ca. 300 km). Unterwegs gab es natürlich auch mal ein sättigendes Frühstück - bei McDonalds    ;o)

In Worbis ist der Alternative Bärenpark, den wir uns schon im letzten Jahr per Internet ausgeguckt hatten, doch der Winter in Deutschland war bekanntlich sehr lang und der Sommer verging leider viel zu schnell. Da der Winterschlaf nun vor der Türe steht, war dieses Wochenende wohl noch die letzte Gelegeheit bei sommerlicheren Temperaturen dorthin zu kommen ... damit ist diese Chance also richtig gut genutzt worden ! Hmmm, vielleicht sogar besser als eine Geburtstagfeier ausrichten - sorry - und die Saunalandschaft kann man auch im Winter genießen. Jedenfalls sind wir fast 4 Stunden durch den Park (http://www.baer.de/abw/index.php) gelaufen und haben Olgas Lieblingstieren beim Fressen, Baden, Entdecken und Schubbeln zugeguckt. Gleichzeitig versucht der Park aber auch durch Aufklärung und zum teil sehr direkten Infotafeln den Unterschied zwischen einer artgerechten Haltung und Quälerei (Zirkus, Tanz- & Wegwerfbären, Gallegewinnung, Kämpfe und Jagd) nahezubringen. So kann man z.B. auch den bis 1997 genutzten Bärenzwinger des ehemaligen Tierparks Worbis betreten sowie die damalige "Propaganda-Infotafel" nachlesen:

"Die höhlenartigen Anlagen für die Bären entsprechen ihrem in der Wildnis bevorzugten Aufenthaltsort und sind deshalb tiergerechter als die modernen Freigehege. Sie verschaffen den Bären das für sie notwendige Gefühl der Geborgenheit und ermöglichen ihnen den ganzen Tag "auf der faulen Bärenahut zu liegen", ihrer Lieblingsbeschäftigung. Der außergewöhnlich reiche Nachwuchs an Braunbären-Babies in jeden Jahr - Zwillinge, Drillinge und Vierlinge - ist vor allem durch diese Gehegehaltung zu erklären: sie erlauben auch eine optimale Sauberhaltung der Tiere. Das lebhafte Verhalten und das sichtbare Wohlbefinden aller Bären sind ein weiterer Beweis für die Richtigkeit ihrer Unterbringung und Pflege in der Schlitzerländer Tierfreiheit."

Was für ein Schlag ins Gesicht ! In dem ca. 30 qm großen Eisengitterkäfig haben zum Teil 4 Bären gleichzeitig vor sich hinvegetiert. Das auch der Unterschied zu Zoos & Co. --> im Alternativen Bärenpark sind fast ausschließlich aus übelster Gefangenschaft befreite Tiere beheimatet. Es wird keine Zucht betrieben. Sieben Bären leben zusammen mit Wölfen in einem riesengroßen Freilaufgehege und zwei dürfen in einer abgetrennten und "Alterresidenz" genannten Freifläche ein gemütliches Leben ohne andersrassiger Mitbewohner führen, da sie z.B. durch fortschreitender Blind- und Taubheit die Nickeligkeiten der Wölfe nichts mehr entgegensetzen könnten. Uns hat es jedenfalls sehr gefallen, wie man sich hier für die gequälten Tiere einsetzt und genossen jede Minute des Aufenthalts bei Meister Petz und Isegrimm.

Aber es stand auch noch der Besuch des ehemaligen KZs Buchenwald auf dem Programm, da wir ja nun einmal in der Gegend waren. Nach 150 km und einem Mittagessenstop in einer Landgaststätte (Rehrücken & Roulade) kamen wir am KZ an und wurden von der Größe schier überrascht. Hier werden wir wohl noch mal einen ganzen Tag verbringen müssen, denn mit unseren 3 Stunden inklusive der bekannten und von der Autobahn A4 aus sichtbaren Glockenturmanlage wird man der gesamten Ausstellung und Gedenkstätte einfach nicht gerecht. So blieb es leider nur beim Ablaufen der Außenanlagen und dem Anschluß an eine fast beendete Führung. Wir kommen auf jeden Fall noch einmal wieder !

Nach dem Ausklang am Glockenturm bzw. der gesamten Mahnmalanlage inklusive Sonnenuntergang ging es schon wieder ab zur Autobahn, um nach 200 km gegen 21:30 Uhr in der Casa OLCA anzukommen. Ein schöner Tag und ein noch schönerer Geburtstag in Begleitung meines lieben Frauchens. Eigentlich perfekt ...

... wäre da nicht noch der Anruf meiner Mutter um 22 Uhr, den ich allerdings recht schnell abwürgte und auf heute Abend verschob, da wir a) schon im Bett lagen und b) ich mich nicht an meinem Geburtstag damit beschäftigen wollte. Noch kenne ich die Einzelheiten nicht, aber wenn sich jemand nach 5 Jahren zurückmeldet, nachdem der Umzug nach Essen wieder rückgängig gemachte wurde (nun ist sie wieder in Raesfeld-Erle, ob in der Eigentumswohnung oder nicht weiß ich noch nicht), dann sieht das für mich zunächst mal nur nach Verzweiflung aus. In ein paar Stunden weiß ich mehr - leider ! Sorry, hört sich hart an, aber nach so langer Zeit beabsichtigter Funkstille (Umzug ohne Adreßweitergabe) fällt mir ein freudiges Wiedersehen dann doch schwer. Sie heulte mir dann auch noch vor, daß sie die Kinder vermißt, aber die werden in ihrem jetzigen Alter bestimmt kein Interesse mehr an Kontakt mit ihr und Besuche bei ihr haben ... auch die Zeit hat sie nun leider verpaßt.

So, dann will ich mich jetzt mal an die Beantwortung der vielen Geburtstagsemails und Telefonanrufe (so voll war unser Anrufbeantworter noch nie !) machen, bevor um 18 Uhr wieder die Kinder auf der Matte stehen. Es war ein schöner Tag, wir hatten super Spätherbstwetter ohne auch nur einen Tropfen Regen und das Unterhaltungsprogramm wird noch lange in unserem Gedächtnis bleiben - ein unverwechselbarer Geburtstag eben.

Ich liebe dich Olga
   ciao
      Cadi

P.S.: natürlich bedanke ich mich mit diesem Posting auch bei euch allen für die lieben netten Geburtstagsgrüße, die mich dank Blackberry natürlich just-in-time erreicht haben. Auf geht es zur 37 !!!

>> Fuer dein Telephonat mit deiner Mutter wuensche ich dir Geduld und Gelassenheit.

Wenn es nach ihrer SMS geht (20:17 Uhr), dann wird es zu keinem Telefonat kommen: "Hallo mein sohn den ganzen tag habe ich auf einen anruf von dir gewartet aber wie es aussieht möchtest du keine versöhnung dann wünsche ich dir alles gute ich hoffe du kannst damit leben deine mutter"

Ergo macht sie weiter wie bisher ... immer versuchen Druck auszuüben und ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich habe ihr gestern am Telefon gesagt, daß ich heute anrufen werde, aber dabei keine Uhrzeit genannt ! Da ich mit einem sehr langen Telefonat gerechnet habe, wollte ich es bewußt in eine Zeit schieben, wo wir auch die Ruhe gehabt hätten. Die Zeit vor der Rückkehr der Kinder bzw. den lieben langen Tag haben Olga und ich abgearbeitet was zu tun war (Spanisch-Hausaufgaben, Gartenpflege, Emailberg abarbeiten, OLCA-Posting) und die Zeit mit den Kindern haben wir mit Essen, Erzählen, Fotosgucken und Auspacken meines Geburtstagsgeschenkes verbracht ... und dann mittendrin diese SMS.

Ich wollte so gegen 21 Uhr anrufen, aber nun hat sie mal wieder voreillige und unüberlegte Schlüsse gezogen ... soll mir Recht sein, ich hatte eh kein gutes Gefühl dabei. Es ist zwar kein Haß da, aber eigentlich will ich auch nichts mit ihr zu tun haben. Ich habe jetzt mein eigenes Leben mit eigenen Problemen, da brauche ich nicht auch noch ihre selbstverschuldeten dazu. Mal sehen, ob sie wirklich Ruhe gibt oder doch noch mal einen weiteren Versuch startet. Ich befürchte eher Letzteres.

ciao
   Cadi