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Willkommen zum OLCA-Jahresbericht für 2007

Carsten:   "Hi Schatz, das Jahr 2007 ist vorbei und wir müssen uns um den Jahresbericht kümmern, damit die Chroniken der OLCAs wieder mal um die Welt geschickt werden können. Mit den Reiseberichten von Prag, Polen, Hamburg, Frankreich und New York haben wir uns ja schon nicht gerade mit Ruhm bekleckert … aber das steht ohne Zweifel für das Jahr 2008 ganz groß auf der To-Do-Liste ! Vorgeschrieben haben wir bereits soooooo viel, doch die Zusammenfassung in einen interessanten Text schreibt sich leider nicht von alleine."

Olga:        "Das ist wahr ! Aber immerhin haben wir jede Menge Ideen, wie wir das schreiben können und wollen."

Carsten:   "Es ist übrigens das 6. Jahr unserer Zusammenkunft, d.h. 2008 wird das sogenannte "verflixte 7. Jahr" werden … das Resümee dazu kommt aber erst in ca. 366 Tagen. Wollen wir mal mit dem JANUAR des vergangenen Jahres anfangen. Da hast du wohl das erste Wort."

Olga:        "Stimmt, denn am 14. Januar startete ich mit meinem Blog. Er ist für alle Interessierten bei Yahoo oder auf marvinchen.de als Teil von "Olgas Welt" frei zugänglich. Ich vernachlässige ihn leider immer noch sehr, aber inzwischen versuche ich doch öfter zu schreiben."

Carsten:   "Wir bleiben im Computerbereich, denn Anfang Dezember 2006 stellte mich AOL vor eine schwere Entscheidung - entweder ich mache bei der neuen Preispolitik mit oder ich kündige nach mehr als 10 Jahren meine AOL-Mitgliedschaft und somit auch meine allererste Emailadresse "marvinchen@aol.com". Meine Kündigung trat im Januar in Kraft und seitdem ist unsere gesamte Familie unter der einheitlichen Emailadresse "vorname.nachname@marvinchen.de" erreichbar. Mit einer Email an "olga&carsten@marvinchen.de" schreibt man sogar an uns beide gleichzeitig. Im FEBRUAR schaffte ich dann etwas, was ich nie für möglich gehalten habe: du hast deinen heiß und innig geliebten Teekessel endlich gegen einen Wasserkocher ausgetauscht … am Ende unseres jahrelangen Kampfes mußte ich als "Belohnung" zwar noch zusätzlich zum Wasserkocher in metallener Kesseloptik ein Diktiergerät, zwei DVDs und zwei CDs springen lassen, aber die steigenden Stromkosten konnten dich endlich überzeugen, daß der 400 Volt-Herd jetzt nicht mehr jeden Morgen für eine halbe Tasse heißes Wasser eingeschaltet wird."

Olga:        "Das war für mich auf jeden Fall eine schwere Entscheidung, denn das Pfeifen meines Kessels habe ich anfangs ganz schön vermißt. Aber nun sehe ich ein, daß die Vorteile überwiegen, z.B. daß die Kinder sogar zu richtigen Teetrinkern geworden sind, seit das Wasser so schnell zum Kochen gebracht werden kann. Es ist allerdings nicht das wichtigste Ereignis im Februar gewesen. Der Höhepunkt des Monats war für mich definitiv unser 1. Hochzeitstag in Hamburg, den du so wunderbar vorbereitet hast ! Fast wäre dir die komplette Überraschung gelungen, wenn ich nicht zufällig von dir das Wort "Hamburg" gehört hätte."

Carsten:   "Was für ein Reinfall … und etwas enttäuschend für mich, habe ich mir doch so viele Gedanken gemacht, wie ich dich bis zur letzten Minute auf die Folter spanne. Zwar hätte ich dir nicht auf der gesamten Fahrt mit dem SMART die Augen verbunden, aber nicht zu wissen, wo es nun genau hingeht, muß auch schon ganz schön aufregend sein. Freut mich trotzdem, daß ich dich mit dem Rest unvorbereitet überraschen konnte. Insbesondere mit dem Besuch des Miniatur Wunderlandes (Las Vegas kommt auch darin vor) und dem Candle-Light-Dinner in einem amerikanischen Restaurant."

Olga:        "Während wir den Norden Deutschlands unsicher gemacht haben, vergnügten sich die Kinder wie inzwischen jedes Jahr mit Papa und seiner Bonus-Familie beim Skiurlaub. Die zweite Ferienwoche haben wir zusammen mit den Kindern verbracht. Ziemlich spontan entschieden wir uns für den Besuch einer Familie in Polen, welche ich über die Internetportale "Hospitality Club" und "CouchSurfing" kennengelernt habe. Es war unsere erste Couch und ein absolut tolles Erlebnis ! So wird man süchtig gemacht   :0)   Wir wohnten in Ostroda (Masuren-Seenplatte), haben aber auch Olsztyn und Gdansk (in deutsch: Danzig) besucht. Das polnische Essen hat es uns allen angetan. Es schmeckte einfach super und auf dem Weg nach Hause haben uns Agnieszka und Jarek sogar noch jede Menge Bigos mitgegeben."

Carsten:   "Du erinnerst dich sicherlich noch an meine Probleme mit dem SMART-Center in Dresden, oder ? Der Frustfaktor erreichte im MÄRZ seinen Höhepunkt und seitdem habe ich mir geschworen nie wieder dorthin einen Fuß zu setzen. Die Mercedes-Vertretung in Radebeul bekam ihre Chance und hat die Bewährungsprobe "Jahresinspektion" mit Bravour bestanden. Zwar merkt man beim Zahlen die Mercedes-Herkunft des SMARTs, aber mit dem Auto an sich sind wir hochzufrieden, gell ? Selbst die lange Fahrt nach Hamburg im Monat zuvor war ein Klacks für ihn. Die Probleme bei der Parkplatzsuche mit deinem KIA am Uniklinikum erinnern mich jedes Mal daran, wie sehr ich meinen … äh … unseren SMART mit seinen 2,50 m Länge doch liebe und warum ich gerne mit ihm zur täglichen Arbeit fahre - im Sommer natürlich besonders, weil mit offenem Verdeck   ;o) "

Olga:        "Ich konnte dafür in diesem Monat meiner Bärensucht so richtig frönen - die DVD von "Jagdfieber" kam in den Handel. Wir haben uns sogar für eine Spezialausführung entschieden, welche den blauen Teddybären Dinkelman beinhaltete. Ab da hockten in unserem Bett schon 3 Teddys - mittlerweile sind es sogar 4 und wenn es nach mir gehen würde, kämen noch viel mehr dazu."

Carsten:   "Wie oft haben wir den Film jetzt eigentlich schon mit Kindern und Freunden geguckt ? Und dazu noch auf Deutsch und auf Englisch … unzählige Male. Es ist definitiv ein weiterer Familienfilm, der in unserer DVD-Sammlung nicht fehlen dürfte. Angefangen hat alles vor 6 Jahren mit "Shrek", "Ice Age" und "Lilo & Stitch". Ich bin mal gespannt, welches Genre demnächst von uns allen gleichermaßen geguckt und geliebt wird."

Olga:        "Dann kamen aber weniger erfreuliche Nachrichten aus meiner Heimat: meine Schwägerin Walja hat bei uns angerufen und um Rückruf gebeten. Nach einem langen Telefonat wußte ich, daß es um meinen Vater nicht mehr gut steht und daß sein Hautkrebs immer größere Dimensionen annimmt. Tags darauf konnte ich auch mit meiner Mutter telefonieren. Nach all den schlimmen Nachrichten habe ich überlegt, doch mal wieder nach Hause zu fahren. Du bestärktest mich sehr darin und so habe ich mich um die Flugtickets für die Reise nach Charkow gekümmert, um zu Pfingsten meine Eltern wiedersehen zu können."

Carsten:   "Das Jahr 2007 war auch das Jahr der Badminton-Jubiläen meines Vereins SG Gittersee. Ich bin dir besonders dankbar, daß du nicht nur meine verstärkte Vorstandsarbeit bei der Planung hingenommen hast, sondern auch noch zu den Festen selbst mitgekommen bist. Den Anfang machte das 50. Traditionsturnier "Dresdner Teller", zu dem wir an einem kinderfreien Wochenende sogar um 7 Uhr aufstehen mußten. Dafür liebe ich dich !"

Olga:        "Wenn du nicht mein geliebter Ehemann wärst, würde ich das bestimmt nicht mitmachen. Ob Andrea uns zu dem Zeitpunkt auch so sehr geliebt hat, wage ich zu bezweifeln, denn aufgrund eines in unseren Augen völlig überzogenen Preises haben wir uns gegen die Klassenfahrt nach Wales entschieden. Als Alternative mußte sie einen Sprachkurs in der Schule besuchen. Zum Glück hat sie unsere Argumente und Beweggründe verstanden. Zudem hat ihr der Sprachunterricht gut gefallen. Als Versöhnung gab es ja noch die Reise nach New York, auf der sie ihr Englisch anwenden konnte."

Carsten:   "In diesem Monat habe ich zudem noch mit meinen Badminton-Mannschaftskollegen den ersten Platz in der 1. Bezirksklasse erreicht und somit den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Auch hier hast du wieder meinen Sport unterstützt, denn wir hatten eine rauschende Siegesfeier inklusive Grillen mit allen Mitgliedern der 3. Mannschaft in unserem Garten."

Olga:        "Im APRIL zu Ostern bekamen wir Besuch von Olga, Vlad, ihren drei Kindern und Olgas Vater. Wir haben uns bereits zu Weihnachten letztes Jahr getroffen und jetzt wollten wir zeigen, wie man das Osterfest in Deutschland feiert. Natürlich gab es bunt bemalte Eier, welche der Osterhase zusammen mit Süßigkeiten und Kleinigkeiten in unserem Garten versteckt hat - dieser Brauch ist in der Ukraine unbekannt. Bei allen Kindern leuchteten die Augen als sie gesucht und am Ende alles gefunden hatten. Da Sachsen diesbezüglich ein besonderes Bundesland ist, sind wir außerdem zu den Sorben gefahren, um dem Gesang der Osterreiter im Kloster Marienstern zu lauschen. Unser Besuch meinte nach den Reden in Deutsch und Sorbisch, daß sie das Sorbische sogar wunderbar verstanden haben. An einem anderen Tag habe ich für Olgas Papa eine Stadtführung in Russisch gemacht und konnte dadurch Faina und Jakov aus New York kennenlernen. Sie verbrachten nur einen Tag in Dresden und kommen ursprünglich auch aus der Ukraine bzw. UdSSR - das Russisch war für ihre Ohren sehr vertraut und sie fragten mich, ob sie sich meiner Privatführung anschließen könnten."

Carsten:   "Ich erinnere mich noch gut an Olgas Besuch, denn gleichzeitig zur taxifahrerischen Hilfestellung bei der Autoreparatur von Vlads Van habe ich mich parallel auch noch um die Spätfolgen der Yami-Ausmusterung gekümmert. Mit der Trennung von unserem geliebten Yamakawa-DVD-Players (der Yami konnte auch DVDs aus den USA abspielen) und dem Neukauf eines neuen DVD-Players fiel uns das Alter der vorhandenen HiFi-Technik auf die Füße. Nach mehr als 20 Jahren kann man heutzutage einfach keine Kompatibilität mehr erwarten   *kopfschüttel*   . Dank Folgekosten von fast 1000 Euro verfügen wir nun über ein neues Surroundsystem und statt des 36 cm-Röhrenfernseher über einem 1 m-breiten Flat-TV. Du erinnerst dich noch womit wir diesen Großbildfernseher eingeweiht haben ? Natürlich mit dem OLCA-Film des letzten Jahres bzw. der neuen Familien-DVD "Jagdfieber" - zu zehnt haben wir mit dem Besuch aus München im Fernsehraum gesessen."

Olga:        "Ja, das war echt schön ! Weißt du, daß ich mir in diesem Monat eigentlich unglaublich alt vorkam ? Denn Andrea hatte ihre Jugendweihe, d.h. mein kleines Mädchen ist sozusagen schon fast so gut wie erwachsen. Sie sah so zart aus in ihrem kleinen Schwarzen und mit den Absatzschuhen ! Die offizielle Feier in der Komödie Dresden fand ich wirklich gut organisiert, sowohl für die Eltern als auch für die Jugendlichen. Dort haben wir die Familienfotos mit allen gemacht: Uwe und ich als Eltern, Stephanie war dabei, dann Du und Conny als Bonus-Eltern samt Connys Kindern und ihrer Mutter. Ich glaube, für Andrea ist es ein wirklich schöner Tag gewesen.

Ein Besuch war uns in diesem Monat zu wenig und wir haben Gegenbesuch aus Polen bekommen. Um diese Jahreszeit mag ich Dresden selber sehr gerne, weil alles so schön zartgrün wird. So habe ich mich noch mehr gefreut, daß ich Jarek, Agnieszka und ihren Mädchen die Stadt in ihrer ganzen Schönheit zeigen konnte. Ein Ausflug in die Sächsische Schweiz hat dabei auch nicht gefehlt. Besonders schön war das Fußballfreundschaftsspiel von Stephanie mit anschließendem Hexenfeuer in Dürrröhrsdorf-Dittersbach."

Carsten:   *lacht*   "Was haben sich die Polen bei diesem Dorfnamen die Zunge verknotet ! Und da der Raps zu der Zeit so goldgelb geblüht hat, schrien wir in Polnisch immer "Rzepak" wenn wir auf der Fahrt ein weiteres Feld gesehen haben. Beim abendlichen Fußballspielen mit den ganzen Kindern stellte sich noch das große torhüterische Talent von Jarek raus, der, auch wenn er kein einziges Wort der Kinder verstehen konnte, sichtlich seinen Spaß hatte. Du hast mit Agnieszka die Zeit zum Quatschen auf Russisch genutzt.

Dann Anfang MAI widmeten wir ein kinderfreies Wochenende der "JUMP City" - der MDR-Radiosender "JUMP" hat für nur 10 Euro drei Tage lang die kleine Elbe-Stadt Riesa komplett zu einer Festivalstadt verwandelt. Am Freitagabend guckten wir uns in der Erdgasarena Kaya Yanar, einen unserer Lieblingscomedians, an ... er brachte die Halle zum Beben und uns zum Quieken, live ist es noch besser als im Fernsehen. Den Sonntag verbrachten wir sogar fast komplett auf dem Festplatz von Riesa. Eigentlich wollten wir nur den Auftritt der Country-Truppe "The Boss Hoss" um 23 Uhr sehen, doch mittags angekommen haben wir einen Rundgang durch die Stadt gemacht und das Rahmenprogramm der "JUMP City" besucht. Bereits um 17 Uhr konnten wir uns erstklassige Plätze direkt vor der Open-Air-Bühne sichern - wir waren eigentlich bereit für 90 Minuten "Trashcountry-Punkrock" der besten Güte. Doch bis dahin waren noch 6 Stunden Warten angesagt - Stehen und Tanzen bis 1 Uhr ließen die Beine so schwer werden, daß selbst am nächsten Morgen auf Arbeit noch Wadenkrämpfe zu vermelden waren. Die Wartezeit wurde durch Hochseilakrobatik in 20 bzw. 40 Metern Höhe und einer fantastischen Performance der Leipzig-Truppe "Firebirds" verkürzt. Zuerst dachten wir beide, daß die "Firebirds", eine Musiktruppe der 50er & 60er Mucke, für uns bestimmt sehr langweilig werden würden, aber wir wollten auf keinen Fall die Spitzenplätze vor der Bühne abgeben. Doch obwohl wir beide keine großen Fans von Rock'n'Roll sind, haben wir ordentlich bei allen Klassikern mitgerockt. Dann die Gruppe unserer Begierde - "The Boss Hoss" traten auf ! Die gaben uns und unseren Beinen den Rest ! Ich weiß nicht wie BOSS das bei seinem Rumgezappel auf der Bühne - der Barhocker auf dem er saß-stand-saß-sprang-saß-umwarf-drehte-saß-wippte-uvm. war mehrfach getaped und verstärkt - aushält, aber die Menge tobte bei jedem Lied mit   *** YEEHAW !!! ***   Wir lagen nach einem tollen Abschlußfeuerwerk und der Heimfahrt im offenen SMART (im Player spielte lautstark eine BossHoss-CD !) um ca. 1 Uhr mit der Gewißheit im Bett, daß am nächsten Morgen der Wecker wieder um 6 Uhr bimmeln wird. Diverse Songfragmente hatten Olga und ich immer wieder während der Arbeit im Ohr und vielleicht ist mir auch manchmal ein "Yeehaw" auf dem Flur entwichen ...   ;o) "

Olga:        "Ja, das waren echt schöne Tage ! Allerdings taten mir die Füße noch paar Tage weh und meine Stimme war nicht wirklich telefontauglich. Aber ich habe noch nie so viel Spaß für nur 10 Euro erlebt. Der geringe Preis war insofern auch gut, weil wir in diesem Monat eine unangenehme finanzielle Überraschung erlebt haben. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal eine gemeinsame Steuererklärung als Eheleute abgegeben. Daraufhin kam vom Finanzamt eine Anfrage zu unserem Steuerberater mit der Bitte um Erklärung, wer denn dann die Eigenheimzulage erhalten hätte und wem das Haus nun gehört. Denn die Eigenheimzulage, wie es sich in diesem Moment herausstellte, ist nicht objekt- sondern zusätzlich auch noch personenbezogen. Das heißt, Uwes Anteil hätte im Grunde genommen seit seinem Auszug gar nicht an uns bezahlt werden dürfen. Aber nach unserer Antwort, daß Uwe bis zu diesem Zeitpunkt immer noch Miteigentümer des Hauses war, hat das Interesse des Beamten wohl vorerst gestillt und wir hoffen immer noch, daß keine Rückzahlung auf uns zukommt.

Für mich war im Mai auch ein persönlicher Höhepunkt zu verzeichnen: die Schriftstellerin Dina Rubina kam zu einer Lesung nach Dresden in den Club "St.Petersburg e.V". Wie es sich herausgestellt hat, ist Frau Rubina nicht nur eine großartige Schriftstellerin, sondern auch eine wunderbare theatralische Vorleserin ihrer Werke und humorvolle Unterhalterin ihrer Leserschaft. Der Abend war ein Genuß, man hat den Geschichten gelauscht und über vieles von Herzen gelacht."

Carsten:   "Olga unterstützt viele meiner sportlichen Ambitionen, aber trotzdem ich sie weitgehend von meinen Fußballinteressen verschone und somit am Wochenende nicht wie meine Geschlechtsgenossen die Sportschau gucke, konnte ich beim Bundesliga-Tippen mit den Kollegen aus Dortmund und dem Ruhrgebiet doch den Saisonsieg erringen. Im letzten Jahr hatte mein Halbwissen nur bis zum 2. Platz gereicht."

Olga:        "Zu Pfingsten hatte ich meine Sachen gepackt, Flugtickets in die Hand genommen und bin nach mehr als 12 Jahren erstmalig wieder in meine Heimat geflogen. Allein, aus vielen Gründen. Das eigentliche Ziel war, eine Klärung aller Mißverständnisse und die Versöhnung mit meinen Eltern, besonders weil es meinem Vater zunehmend schlechter ging. Zu sagen, daß ich in dieser knappen Woche eine Achterbahn der Gefühle durchlebt habe, wird meinen Zustand nicht ausreichend beschreiben ! Das Tagebuch meiner Reise haben die meisten von Euch bereits gelesen und wissen, was alles passiert ist und wie ich Pokotylivka und meine Familie und Freunde gesehen und erlebt habe. Aber ich bin froh, diese Reise gemacht zu haben, um mich wenigstens in aller Ruhe mit meinen Eltern zu unterhalten. Das Schwierigste für mich war zu wissen, daß ich meinen Vater vermutlich zum letzten Mal sehe…"

Carsten:   "Auch wenn es nicht direkt vergleichbar ist, aber das Schwierigste für mich war das Alleinsein … es war glaube ich, die längste Zeit an einem Stück, die wir bisher getrennt waren, oder ? Wir hängen einfach zu sehr aufeinander, erzählen uns gerne am Ende des Tages was alles vorgefallen ist und verbringen viel Zeit zusammen - und damit meine ich nicht nur das Körperliche. Nach deiner Rückkehr und den Erzählungen haben mich natürlich am meisten die krassen Gegensätze zu einem behüteten Leben in Deutschland beeindruckt. Wenn wir an den Hahn gehen denken wir nicht groß darüber nach, es kommt auf jeden Fall Wasser raus. Immer. Du hast berichtet, daß im Hochsommer bei 40 Grad auf die Wasserversorgung gewartet wird und wenn es dann endlich soweit ist, selbst Eimer für den Toilettengang gefüllt werden - man weiß ja nie. Für den Interessierten kann ich nur auf Olgas Reisebericht (einer der wenigen, die wir für 2007 schon fertig haben) auf unserer Webseite verweisen."

Olga:        "Im ersten Sommermonat kam zusätzlich zu der üblichen Geburtstagsrunde von Andrea noch ein weiteres Fest dazu. Wir sind zwar nicht eingeladen worden, aber es war schon ok so, die Kinder waren jedenfalls dabei. Der Vater meiner Kinder hat ebenfalls zum zweiten Mal geheiratet und ich glaube, daß selbst wenn die Trennung für alle Beteiligte sehr schmerzhaft war, diese jetzt für alle auch ein gutes Ende genommen hat.

Unsere CouchSurfing-Geschichte wurde im JUNI ebenfalls weiter geschrieben: wir haben Besuch von den Philippinen bekommen. Alfred und Mon haben mit uns zwei Tage in Dresden bei schönstem Wetter verbracht. Wir haben ihre Gesellschaft sehr genossen, denn es waren zwei sehr offene und interessante Gäste."

Carsten:   "Vor allem konnten sie uns Insiderwissen über ein Fleckchen Erde geben, das man so schnell wohl nicht vor Ort kennenlernen wird. Unser Wissen über diese Inselgruppe war ja hauptsächlich vom TV geprägt und das stimmte nicht immer ganz damit überein, was die Beiden so zu berichten hatten.

Durch einen weiteren Saisonsieg im Fußball konnte Stephanie mit den E/F-Juniorinnen des 1. FFC Fortuna Dresden Rähnitz den Sieg der Meisterschaft erringen. Die Mädels sicherten sich mit 14 Siegen, einem Unentschieden und 2 Niederlagen am Ende der Saison den 1. Platz in der 4. Staffel der Stadtklasse Dresden bei den F-Junioren. Als einzige Mädchenmannschaft in dieser Liga wurden sie oft vom Gegner unterschätzt und die Rufe "Das sind doch nur Mädchen" zu Anfang fast eines jeden Spiels der Hinrunde wich am Ende den Tränen der Jungen … in der Hinrunde blieben die Mädels ungeschlagen. Der Frauen- und Mädchenfußball wird eben nicht von jedem ernst genommen, dabei haben die Frauen in 2007 zum zweiten Mal in Folge die Weltmeisterschaft gewinnen können - von einer solchen Verfassung sind die Fußball spielenden Herren noch etwas entfernt, so hatte es 2006 doch nur zu Platz 3 der WM im eigenen Lande gereicht."

Olga:        "Im JULI hat Stephanie einen weiteren Triumph erleben dürfen. Beim Englisch-Wettbewerb "Big Challenge" hat sie es tatsächlich geschafft den 1. Platz der Schule zu ergattern. Dadurch belegte sie den 41. Platz in Sachsen und den 917. Platz in Deutschland - von 32178 teilnehmenden Schülern. Wir sind jedenfalls mächtig stolz auf sie und vielleicht konnte ich ihr doch etwas von meiner Sprachbegabung mit in die Wiege legen.

Für mich ist der 4. Juli schon seit Langem ein sehr wichtiger Tag, denn 1992 habe ich an diesem Datum die polnisch-deutsche Grenze überquert und bin seitdem in Deutschland geblieben. Es ist sozusagen mein ganz persönlicher Unabhängigkeitstag und im Jahr 2007 habe ich das 15-jährige Jubiläum erreicht. Das war natürlich ein Grund, mal wieder die Freunde einzuladen und mit ihnen diesen bedeutungsvollen Tag gebührend zu feiern."

Carsten:   "Das zweite Badminton-Jubiläum stand an: der Verein SG Gittersee wurde vor 125 Jahren gegründet. Das ganze Wochenende präsentierten sich die Abteilungen, es fanden Fußballturniere statt, die Kinder konnten die Hüpfburg unsicher machen und der Höhepunkt war am Sonntag ein Vogelschießen mit der Armbrust. Bei Letzterem durfte Andrea die heruntergeschossenen Teile und Pfeile aufsammeln, Olga die Glücksfee bei der Auslosung sein und Carsten den Moderator und Ansager spielen."

Olga:        "Das nächste Kapitel der CouchSurfing/Hospitality Club-Geschichte wurde im Sommer, kurz vor unserem Urlaub, geschrieben. Eine Familie aus Texas ist bei uns übers Wochenende untergekommen und hat eigentlich alle unsere Vorurteile gegenüber einem USA-Bewohner ausgeräumt. Eric, Danielle und Tanner waren in jeder Hinsicht großartige Gesprächspartner: unglaublich gut gebildet, frei denkend, wißbegierig. Erstaunlich für unsere Ohren war übrigens auch, daß sie ein sehr klares Englisch gesprochen haben, was man von einem Texaner normalerweise nicht unbedingt erwartet. Zudem entwickelten sie eine große Liebe für deutsches Bier und Essen. Mit ihnen haben wir unseren ersten Rundgang durch die Radeberger Brauerei mit Biervorkostung gemacht. Etwas, daß wir sonst nicht mit unseren Gästen unternehmen. Ihr Besuch hatte für uns zusätzlich eine positive Nebenwirkung, denn Carstens und mein Englisch wurde für die dreiwöchige USA-Reise perfekt aufgefrischt."

Carsten:   "Sommerferien ist gleich Urlaubszeit und was das Reisemagazin "Forbestravel" als beliebteste Sehenswürdigkeit 2007 kürte, war auch gleichzeitig ein Teil unseres Zieles: der Times Square in New York City. Erstmals mit den Kindern haben wir den Trip über den großen Teich gewagt und sind wieder sehr herzlich von unserer USA-Familie auf Long Island aufgenommen worden - für mich war es das vierte Mal, für Olga das zweite. Die erschwerten Einreisebedingungen hielten uns jedenfalls nicht ab und der Wertverlust des US-Dollar machte die USA für deutsche Touristen zum Reise- und Konsum-Traumland … am Ende haben wir vier für die 3 Wochen etwas mehr als 6000 Euro ausgegeben. 2500 Euro für den Flug, 800 Euro für den Mietwagen, 800 Euro Cash und 2000 Euro per Kreditkarte … dafür haben die Kinder New York City und Long Island kennengelernt. Sie erkennen nun berühmte Bauwerke und Örtlichkeiten wie Empire State Building, Times Square, Rockefeller Center, Ground Zero, Freiheitsstatue, Central Park, Ellis Island, Montauk, Grand Central Station, 5th Avenue, Brooklyn Bridge, Flushing Meadows, Central Park Zoo und Manhattan wieder, wir konnten weitere CouchSurfer kennenlernen, haben die Hauptstadt der USA Washington D.C. besucht und brachten den Kinderspaß "Heelys" mit nach Deutschland. Das sind Sportschuhe, mit denen man durch eine Rolle im Fersenbereich entweder ganz normal laufen oder auch rollerbladen kann. Die Kinder brauchten ca. 2 Tage vor unserem Gastgeberhaus, um damit umgehen zu können und auch zurück in Deutschland haben wir bereits einige Spaziergänge … äh … Heelyausflüge gemacht. Diese Schuhe werden ihnen bestimmt unvergessen bleiben   ;o) "

Olga:        "Da ich bereits einiges von NYC und Long Island kannte, habe ich mich besonders auf die neuen Ausflugsziele gefreut: Liberty Island, Ellis Island, das UN-Gebäude, das als Russenviertel bis in die UdSSR bekannte Brighton Beach, China Town, Little Italy, Greenwich Village, Washington D.C. und auf den Besuch der Amish People in Pennsylvania. Ich glaube, für die Kinder wird dieser Urlaub ebenfalls in guter Erinnerung bleiben, selbst wenn sie täglich eine Riesenmenge an Eindrücken zu verarbeiten hatten. Dafür gab es zum Ausgleich im Anschluß den Erholungsurlaub mit Papa und seiner Neufamilie auf Mallorca. Dort konnten sie im AUGUST zwei Wochen lang faulenzen, im Pool schwimmen und nur ab und zu eine Besichtigungstour mitmachen."

Carsten:   "Außerdem wurde im Sommer ein letzter Schritt im langwierigen Unternehmen Scheidung vollbracht, denn das Haus ist laut Grundbuchamt nun auf Olga und mich eingetragen und die Bank hat endlich das Darlehen von Uwe auf mich überschrieben.

Im SEPTEMBER dann das dritte und letzte Badminton-Jubiläum dieses Jahres: die 50. Austragung des Badmintonturniers "Silberner Federball" mit abschließenden Galaabend für 50 Jahre Abteilung Badminton bei der SG Gittersee. Wieder hat Olga als Nichtmitglied geholfen, den Kioskverkauf am Samstag zu machen, Kuchen zu backen und bei der Gala zu kassieren. Dafür liebe ich diese Frau !"

Olga:        "Ich hoffe, ich habe auch andere schöne Seiten, außer dich bei deinem Vereinsleben zu unterstützen ;0) Der wahre Grund ist, daß ich nach wie vor einfach gern Zeit mit dir verbringe und dafür bereit bin alles für SG Gittersee zu tun, außer vielleicht selbst zu spielen.

In diesem Monat war wie schon seit etlichen Jahren ein Auftritt der Firma Plasticard-ZFT bei der Messe Expopharm in Düsseldorf geplant, wo ich wieder mit zur Standbetreuung gehörte. Der Messetermin lag aber endlich mal so günstig, daß ich nach 4 Jahren die Chance hatte, einen Federweißen beim traditionellen Weinfest in Altkötschenbroda zu genießen - in den letzten Jahren überschnitten sich die Termine leider immer. Die Messe habe ich allerdings diesmal nicht so gut überstanden. Da während des Aufbaus in der Halle ein furchtbarer Durchzug herrschte erkältete ich mich. Aber Frau ist ja tapfer und läßt sich nicht unterkriegen, also habe ich die Vorteile der Apothekenkundenkarten, Schlüsselfinder und Gutscheine auch mit dem Schnupfen erläutert. Am letzten Tag der Messe (Sonntag, den 30.9.), so um die Mittagszeit, bekam ich eine SMS von meiner Mutter, daß mein Vater eingeschlafen war. Sie hat mich in den letzten Tagen immer per SMS auf dem Laufenden gehalten und ich wußte, daß sein Zustand sehr kritisch war. Aber selbst wenn man damit rechnet trifft es einen so, als ob es völlig unerwartet wäre. Ich denke seit diesem Tag sehr oft an ihn, hat man doch erstaunlich viele Erinnerungen aus der Kindheit, welche man im Alltag irgendwie verdrängt hat. Zu seiner Beerdigung hätte ich es auf gar keinen Fall geschafft, denn am Montag war bereits alles geschehen. Es war sein Wunsch, daß er so schnell wie möglich unter die Erde kommt und den hat man ihm erfüllt.

Im OKTOBER bekamen wir wieder einen Besucher in die Casa OLCA: unsere liebe Alex hat uns in ihrer Reiseplanung "einkalkuliert". Ich habe sie kaum wiedererkannt, denn ihrem Körper fehlten immerhin 12 kg - es war eine erstaunliche Verwandlung ! Wir hatten wie immer viel Spaß zusammen, die Zeit zum Reden und zum Wandern genutzt und sie hat nach sehr langer Zeit wieder einmal unsere Mädels gesehen."

Carsten:   "Die Besuche von Alex sind irgendwie schon ein jährliches Ritual … in 2008 könnten wir ja sogar vielleicht die Ersten der Weltfamilie sein, die ihren Freund kennenlernen   ;o)

Meine Betreuung der Webseite für den Verein und Biergarten Zschonergrundbad e.V. verhalf uns beiden zu einem Besuch des in Dresden sehr bekannten Event-Restaurants "Merlins Wunderland". Der Betreiber des Biergartens hat uns mit Freikarten überrascht, die wir für den Themenabend "Let's talk about Sax" genutzt haben. Wie der Titel schon sagt dreht es sich hauptsächlich um Sachsen, die sächsische Küche und die Eigenheiten der sächsischen Sprache. Wir haben beide sehr viel Spaß gehabt und möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Gerd für das nette Geschenk bedanken."

Olga:        "Der 26. Oktober war wirklich ein außergewöhnlicher Tag. Eigentlich gibt es immer an diesem Tag zwei Jahrestage zu beehren: vor genau 9 Jahren (2008 werden es schon 10 !) habe ich am besagten Datum meinen Arbeitsvertrag bei Plasticard-ZFT unterschrieben und vor 6 Jahren ist Carsten nach Dresden gezogen. In 2007 kamen dann noch zwei weitere Highlights dazu, denn ich habe meinen neuen Dienstwagen, einen KIA Carens Baujahr ´07, bekommen und wie schon von meinem Mann berichtet konnten wir uns ein Programm über Sachsen ansehen. Es war ein ganz lustiger Abend mit viel guter Unterhaltung, wo wir u.a. mitsingen mußten und Leckereien aus der sächsischen Küche (z.B. Kohlrabisuppe, Kartoffelsuppe, Sauerbraten) genießen durften."

Carsten:   "Anfang NOVEMBER konnte ich das Ende meines ersten Großprojektes am Uniklinikum Dresden erleben. Die langwierige Vorbereitungszeit, viele Arbeit und fast reibungslose Einführung einer neuen Telefonanlage und flächendeckenden Schnurlostelefonie DECT wurde mit der offiziellen Übergabe durch SIEMENS gekrönt. Der Planer, die Herstellerfirma und unser Vorstand waren voll des Lobes für meine Mitstreiter und mich, da wir eigentlich, wie mein Chef immer zu sagen pflegte, einen Motorwechsel bei fahrendem Auto durchgeführt haben. Dank der guten Zusammenarbeit hielten sich die Ausfallzeiten der gesamten Telefonie des Universitätsklinikums im minimalen Bereich - besser hätte es nicht laufen können. Die nachfolgenden Arbeiten werden mein Einsatzgebiet grundlegend ändern, da ich statt Aufgaben eines PC-Systembetreuers immer mehr Dinge in und um die Telefonzentrale zu erledigen habe. Bis zum Jahresende konnte ich 1500 DECT-Telefone unter die Belegschaft bringen und bilde mit meinem Wissen über die TK-Anlage, die DECT-Telefone, die Mailbox und den Mobilfunk die zentrale Anlaufstelle für Nutzerfragen in diesen Bereichen."

Olga:        "Es war auch für unsere Mädels insgesamt ein sehr spannender Monat. Bei Andrea näherte sich der Abschlußball des Tanzkurses und bei Stephanie stand die Fahrt mit der ganzen Klasse ins Schullandheim nach Neuhausen an. Ihre Klassenlehrerin Frau Wellnitz hat sich für diesen Zeitraum bewußt entschieden, da dort um die Zeit normalerweise kein Schnee liegen sollte und man viele Ausflüge planen könnte. Dieses Jahr war es allerdings ganz anders und während in Dresden keine einzige Schneeflocke fiel, war Neuhausen einen Meter hoch mit Schnee bedeckt. Die Kinder haben die weiße Pracht in den vollen Zügen genossen und auch die Ausflüge z.B. in den modernen Kuhstall fand Stephanie recht interessant.

Bei Andrea war derweil das Üben von Tanzschritten angesagt. Wie wir auf dem Abschlussball sehen konnten, hat sie ein recht gutes Rhythmusgefühl. Sie tanzte super mit ihrem Partner (ein Klassenkamerad), brachte ihren Papa kräftig ins Schwitzen und war auch nicht abgeneigt, mit ihrer Freundin Elisabeth einen Rock'n'Roll auf das Parkett zu legen. Sie hat jede Menge Grundkenntnisse aus dem Kurs mitgenommen, war aber an einer Weiterführung doch nicht interessiert."

Carsten:   "Was findet immer nur im DEZEMBER statt ? Richtig, die Ausrichtung der Weihnachtsfeiern. Den Anfang machte dieses Jahr Olgas Firma."

Olga:        "Nachdem sich in den letzten Jahren der Termin immer wieder mit anderen überschnitten hat und meine Kollegen mit mir kein Bierchen trinken konnten, hat es dieses Jahr endlich geklappt. Die Firma hat Tische im "Zarenkeller" reserviert und auch diesmal durften die Ehepartner mit. Der "Zarenkeller" gehört wie "Merlins Wunderland" zur Event-Gastronomie in Dresden. Man wird durch das Ambiente und die Gaukler ganz sanft ins Mittelalter versetzt, samt Met im Horn als Begrüßungstrunk, nur einem Holzmesser als Besteck und tönernen Trinkgefäßen. Zum Glück sind die sanitären Anlagen nach modernem Standard gebaut worden. Es war ein wirklich gelungener Auftakt zu unserer diesjährigen Weihnachtsfeiern-Kette !"

Carsten:   "Die UKD-Weihnachtsfeier mit meiner Arbeitsgruppe MKS (heißt in diesem Fall weder Maul- und Klauenseuche noch medizinischer Kompressionsstrumpf, sondern Medizinische Kommunikationssysteme) war noch ohne Partner, aber die Weihnachtsfeier des Badminton-Vorstandes gleich am nächsten Tag fand am selben Ort statt. So kam auch Olga zu ein paar Runden Bowlen in einer recht bekannten Bowling- und Billard-Lokalität in Dresden. Wow, was doch eine Kugel an drei Fingern gehalten und geworfen für Auswirkungen am Körper haben kann … der Muskelkater war noch nach Tagen zu spüren.

An einem Wochenende stand auch noch der Umbau des Computerraumes im Keller an, sowie das Verlegen der neuen Netzwerkkabel für alle Stockwerke. Die steinalte BNC-Verkabelung wurde durch derzeit gängiges Twisted Pair-Kabel mit RJ45-Steckern ausgetauscht. Die 100 m-Rolle war schnell verbaut und auch das Material für die neue Ablage und den Schreibtisch konnte ich nicht lange auf dem Flur liegen lassen. Endlich verschwand auch die jahrelange Interimslösung eines an der Decke entlang hangelnden Kabelweges zum Serverschrank und wir können nun die Türen im Keller- und Computerraum wieder schließen. Vorbei die Zeit, wo Olga mit Handschuhen am PC sitzt, weil die Tür einen Spalt offen stehen muß und die kalte Luft an ihrer Tastatur vorbei zieht."

Olga:        "Zum Ende des Jahres können wir endlich behaupten, daß die im April 2004 eingereichte Scheidung von mir mit allen Nachwirkungen hinter uns gebracht worden ist. Für das Darlehen haften nun nur noch wir beide und auch das Haus ist auf uns überschrieben. Scheidung vorbei, Heirat durch … fehlt nur noch die Regelung der Erbangelegenheiten. Dieses Projekt steht uns in 2008 bevor - auch hier werden wieder ein paar Gänge zum Notar fällig."

Carsten:   "Alles hat einmal sein Ende, fehlt nur noch, daß wir die Pubertät der Kinder hinter uns bringen   ;o)   in 2007 sind die schulischen Leistungen insbesondere bei Andrea zurückgegangen. So brachte sie uns doch tatsächlich die ersten 5er nach Hause. Zum Glück waren wir auf die schwierige Zeit u.a. durch die Erfahrungsberichte unserer Freunde und Bekannten eingestellt, denn von Aufmüpfigkeit, Faulheitsanfällen und Diskussionsfreude kann wohl jeder in dieser Situation berichten. Wir hoffen nur, daß a) Andrea sich für ihre im Sommer beginnende 10. Klasse und dem dann folgenden Abitur wieder etwas fängt und den Ernst der Lage erkennt, sowie daß b) Stephanie sich nicht hat durch ihre Schwester so frühzeitig für das Aufmüpfigsein anstecken lassen. Einen Teenie mit Stimmungsschwankungen dürfte in 2008 auszuhalten sein. Soll die Kleine doch noch gemäß ihrem Altersunterschied von fast 3 Jahren mit den Ich-bin-doch-bald-Erwachsen-Anfällen bis 2009 warten - wenn Erziehung doch nur so einfach wäre   ;o) "

Olga:        "Nee, im Großen und Ganzen können wir mit unseren Halbwüchsigen eigentlich noch ganz zufrieden sein, denn was man von anderen so hört … da sind unsere fast harmlos gegen. Dennoch muß man aufpassen, daß sie dranbleiben, besonders was das Lernen angeht. Wie gesagt, Stephanie ist noch ganz gut dabei, wenn auch sie bereits die ersten Dreier nach Hause gebracht hat. Bei Andrea merkt man ganz deutlich, welche Fächer sie mag und welche sie gar nicht leiden kann. Aber da sie alle Fächer bis zum Schluß haben wird und sie sogar eine große Rolle fürs Abi spielen, muß sie sich bereits im kommenden Halbjahr mehr anstrengen, um einigermaßen gescheite Ergebnisse zu erzielen. Und das Diskutieren hat auch ganz deutlich zugenommen. Es wird einfach alles in Frage gestellt, was wohl normal für das Alter ist, uns aber trotzdem in einigen Situationen ganz schön auf den Senkel geht. Zum Glück sind sie dennoch in der Regel recht verständnisvoll, z.B. wenn es um Geld geht.

Apropos Geld, dieses Jahr haben wir unsere Ersparnisse ganz schön strapaziert und die Sache mit der Eigenheimzulage hat uns deutlich gezeigt, daß man auf jeden Fall immer ein Finanzpolster braucht. Daher haben wir nach dem Sommerurlaub wieder verstärkt mit dem Sparen angefangen und werden es im Jahr 2008 fortsetzen."

Carsten:   "Insbesondere der New York-Urlaub ist mit den oben erwähnten 6000 Euro recht hoch ausgefallen, aber wer weiß wann wir mal wieder gemeinsam mit den Kindern dorthin kommen werden - es bot sich dieses Jahr einfach an. Dafür bleiben wir den kommenden Sommer in Deutschland und planen uns zwei Wochen am Chiemsee zu erholen.

Dabei denke ich schon wieder mit Grauen an das Schreiben des Reiseberichtes, stehen doch noch die für Prag, Polen, New York, Hamburg und sogar Frankreich in 2006 aus. Aber auch wir wollen solche Dinge gerne für uns schriftlich festhalten, um dann nach Jahren mal wieder reinzugucken und sich zu erinnern. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich lese ab und zu mal in den vorhandenen Berichten über New York in 2003, Elsaß, Paris und Vegas … wenn sie dann schon einmal verfaßt sind, kann man ja auch noch die Weltfamilie, Freunde und Bekannte damit erfreuen. Versprochen, wir geloben Besserung und werden die Ausstände so schnell wie möglich nachholen."

Olga:        "Mit meinem Blog funktioniert es schon recht gut, nun muß ich mir einfach mehr Zeit für die Reiseberichte nehmen. Wir wissen bereits, daß wir interessierte Leser in unserem Freundeskreis haben, welche auf weiteren Lesestoff warten. Zum Glück hebe ich die Reisetagebücher immer auf, so daß man die Chance hat, auch zu einem späteren Zeitpunkt alles ganz genau zu rekonstruieren. Ich hoffe, daß es mir in der Tat im Jahr 2008 gelingt, unsere Reisen zu Kerstin nach Reynies, zu Agnieszka und Jarek nach Ostroda, zum Hochzeitstag nach Hamburg, mit den Kindern nach New York und Long Island, sowie unseren tollen Ausflug nach Prag in Worte zu fassen und online zu stellen.

Auf jeden Fall kann ich rückblickend sagen, daß es ein sehr ereignisreiches Jahr war - mit Höhen und Tiefen. Bei mir hinterläßt es trotz des Todes meines Vaters doch einen guten Eindruck. Wir haben in diesem Jahr wieder das Glück gehabt neue Leute kennen zu lernen, neue Freunde zu finden, alte Freunde wieder zu sehen und mit den meisten in Kontakt zu bleiben. Unser Haus "gewöhnt" sich inzwischen daran unterschiedliche Sprachen wahrzunehmen, Gespräche in zwei bis drei Sprachen als normal zu empfinden und für unsere "Wall of Visitors" Treppenstufen für die Fahnen aus allen Herrenländern zur Verfügung zu stellen. Ich denke nur an das deutsch-russische Wirrwarr, als Olga mit ihrer 6-köpfigen Familie bei uns verweilte. Oder immer dann wenn Tatiana uns besucht, was öfters passiert, da sie genau wie wir in Dresden wohnt und ihre Wurzeln ebenfalls in Charkow hat. Dieses Jahr kam noch die polnische Sprache hinzu als wir Agnieszka und Jarek bei uns hatten und die ukrainische, als Khrystyna uns allein oder zusammen mit ihrem Mann Kostya besucht hat. Im Dezember war es noch die bulgarische Sprache, als Nikolay und Eli zu uns zum Silvesterfeiern kamen. Aber meistens einigen wir uns auf Englisch oder Deutsch, so wie mit Anne-Lyse aus Frankreich, Albert und Mon von den Philippinen, Eric, Danielle und Tanner aus Texas, Hari aus Brasilien, Alex aus der Frankfurter Gegend und Tanja und Dirk aus Dresden, welche inzwischen aus beruflichen Gründen nach Berlin gezogen sind. In den USA haben wir ebenfalls jede Menge netter Leute kennen gelernt oder wieder gesehen, z.B. die Dresden-Touristen Faina und Jakov, sowie Pim in New York und Larissa und John in Springfield (Virginia) während unseres Washington D.C.-Aufenthaltes.

Etliche Treffen der CouchSurfer und Hospitality Club-Mitglieder haben uns auf jeden Fall neue Seiten unterschiedlicher Länder gezeigt, auch wenn man sie derzeit nur vom Erzählen her kennt. Auf einem Treffen haben wir sogar Veit Kühne, den Gründer von hospitalityclub.org, persönlich kennen lernen können und ganz ehrlich, ich bin irgendwie stolz darauf."

Carsten:   "Auch ich möchte keines unserer Treffen missen und habe mich sehr über jeden Besuch gefreut. Auch wenn die Sprache manchmal eine kleine Barriere ist, konnten wir viel über die verschiedenen Länder erfahren und Insiderinformationen aus erster Hand bekommen. Manches Bild hat sich sehr geändert. Besonders durch den Polenbesuch habe ich wieder etwas die Scheu vor dem Osten verloren und es wurden sehr viele Vorurteile bereinigt. Mein Dank gilt ebenfalls all den Leuten, die Olga gerade erwähnt hat, egal ob Couch (= Unterkunft), Gespräch, Party oder Unternehmungen … wir hatten immer sehr viel Spaß dabei. Schade nur, daß nicht alle der Dank erreichen kann, da wir diesen Jahresbericht nicht noch ins Englische oder Russische übersetzen werden. Aber seid gewiß: wir denken immer gerne an die gemeinsame Zeit zurück ! Ich hoffe nur durch meine direkte Art nie einen bitteren Beigeschmack aufkommen gelassen zu haben - wie pflegte Agnieszka eine solche Situation zu beschreiben: "Unpolite but honest !" … was das angeht wird wohl nie ein guter Amerikaner aus mir   ;o)

OK, genug zu Lesen gegeben, komme ich lieber zu meinen Abschiedsworten. Das Jahr 2007 bescherte der IT-Branche Windows Vista, Apples iPhone, Halo 3 und das MAC-Betriebssystem Leopard, für mich und meiner Familie hatte es viele Überraschungen und eine superschöne Zeit zu bieten. Selbst kleinere Rückschläge konnten dem nichts anhaben und Olga, Andrea und Stephanie lassen bei mir keinen Zweifel aufkommen, daß mein 2001 eingeschlagener Weg vom Westen in den unbekannten Osten zu ziehen bestimmt kein Fehler war."

Olga:        "Das Jahr 2008 hatte für uns einen etwas merkwürdigen Anfang, begleitet von Krankheiten und Unwohlsein. Meine Krankheit, welche mich für gute 2 Wochen "kampfunfähig" gemacht hat ist u.a. schuld daran, daß unser Jahresbericht im Vergleich zu den Vorjahren recht spät geschrieben wird. Ich hoffe aber, alle Krankheiten für das neue Jahr hiermit abgegolten zu haben.

Wir möchten uns an dieser Stelle für Eure Geduld bedanken, sowohl wegen der späten Veröffentlichung dieses Werks als auch wegen der Länge. Jedes Jahr gewinnt unser Jahresbericht heimlich ein paar Seiten dazu. Mal sehen, ob wir irgendwann Bücher versenden müssen ;0)

Wir wünschen allen Lesern ein gutes, gesundes und im positiven Sinne ereignisreiches Jahr 2008 !"

    Dresden, Februar 2008